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Belletristik/Unterhaltung

 
 
 
Alan Barrie: A Woman's Passion.
Booklooker, 2001.
 
Der junge Student Alan will aus Neugier erfahren, wie es ist, als Frau zu leben. Er bittet seine Freundin, ihm hierbei zu helfen. Diese erinnert sich, dass die Haushaltshilfe ihrer Eltern, die indianischer Abstammung ist, geheimnisvolle Kräfte besitzen soll. Sie verwandelt Alan schrittweise in Allison. Jeden Tag wird Alan weiblicher, nicht nur äußerlich, sondern auch im Denken und Fühlen. Allison findet nicht nur das Tragen von Kleidern, Schminken und so weiter erotisch, sondern beginnt, sich auch für Männer zu interessieren. Ihre Freundin verkuppelt sie mit deren Cousin. Das Ende will ich jedoch nicht verraten, um die Spannung zu erhalten. Ich fand das Buch sehr erotisch, fantasievoll und sensibel mit vielen überraschenden Wendungen. Mit plumpen Verwandlungsgeschichten, wie man sie hier und da im Internet findet, hat dieses Buch wenig gemeinsam. Es ist viel einfühlsamer und spannender geschrieben.
 
 
 
 
Chris Bohjalian: Trans-Sister Radio.
Harmony-books, New York 2000.
 
Die geschiedene Allison verliebt sich in Dana, einen Hochschullehrer, der sich gerade entschlossen hat, künftig als Frau zu leben und eine geschlechtsangleichende Operation vorzunehmen. Auch als Allison davon erfährt und die beiden in ihrer kleinstädtischen Umwelt vielfältigen Diskriminierungen ausgesetzt werden, hält sie an Dana fest. Sie begleitet sie zur OP und versucht, die Beziehung anschließend fortzusetzen. Am Ende scheitert die Beziehung aber und Will, Allisons geschiedener Mann, der Dana bisher mit großem Misstrauen betrachtet hatte, verliebt sich in sie. Ein anspruchsvolles Buch, in dem Transsexualität ganz natürlich dargestellt wird.
 
 
 
Jennifer Finney Boylan: I’m Looking Through You. Growing Up Haunted: A Memoir. Broadway Books, New York 2008.

 

„I'm Looking Through You“ markiert für mich eine ganz neue Dimension der literarischen Auseinandersetzung mit dem Thema Transidentät. Auch wenn das Buch schon im Untertitel als „Memoir“ bezeichnet wird, so ist es trotzdem viel mehr als nur eine weitere TS-Autobiografie. Diese hat die Autorin schon vor ein paar Jahren geschrieben ("She's Not There").

 

In ihrem neuen Buch verarbeitet Jennifer Boylan ihre Kindheit und Jugendzeit in einem alten, verwinkelten Haus in Pennsylvania, in dem es angeblich spukt, und ihren späteren Wechsel vom Mann zur Frau zu einem wirklich kunstvoll geschriebenen und intelligenten Roman. Was mich besonders fasziniert hat und die besondere Qualität für den literarischen Umgang mit dem Thema Transidentität ausmacht, ist die Beiläufigkeit, die Natürlichkeit, ja fast schon die Selbstverständlichkeit, mit der die Autorin ihre transidentischen Empfindungen als kleiner Junge beschreibt, die Gefühle aufarbeitet, die sie verwirren und über die sie mit niemandem sprechen kann, und mit der sie die Menschen in ihrer Umgebung, vor allem die Frauen beobachtet. Dass sie sich in der Mitte ihres Lebens entschließt, selbst die Frau zu werden, die sie immer sein wollte, ist nicht das eigentliche Thema des Buches, sondern erscheint als eine völlig normale (Neben-)Sache.

 

Dem Titel des Buches und dem Klappentext nach erwartet man vielleicht einen Fantasy-Roman. Das rätselhafte Haus, in dem Jennifer als Junge mit dem Namen James aufwächst, ist für sie das „coffin house“ oder „Sarghaus“. In dem Dachgeschosszimmer, in dem sie ihre Kindheit und Jugendzeit verbringt, nimmt sie Gespenster wahr. Die exzentrischen Frauen, die sie umgeben, ihre Großmutter, ihre Tante, aber auch ihre Schwester erscheinen ihr nach und nach selbst wie Gespenster. In den Erlebnissen mit ihnen, in der Schule, auf den ersten Partys als Teenager, in ihren Beziehungen zu Frauen, in ihrer späteren Ehe, in den vielen Gesprächen mit ihrem rätselhaften Vater und mit ihrer Mutter geht sie der Frage nach, wer sie selber ist. Dabei verschwimmen Realität und Fiktion. Reale Menschen werden zu Gespenstern, und in den Gespenstern erkennt sie wirkliche Menschen.

 

Sie schreibt: „Back then I knew very little for certain whatever it was that afflicted me, but I did know this much: that in order to survive I’d have to become something like a ghost myself, and keep the nature of my true self hidden. And so I haunted that young body of mine just as the spirits haunted the Coffin House, as a hopeful, wraithlike presence otherwise invisible to the naked eye – like helium, or J.D. Salinger, or the G-spot.” Ihre Transidentität war in ihrer Jugendzeit wie ein Gespenst: immer gegenwärtig und real, aber für niemanden außer ihr zu sehen. Aber auch jetzt, nachdem sie eine erwachsene Frau geworden ist, lassen sie die Geister von damals nicht los. "It's like, I went through this whole amazing change, and at last I feel content, at last I feel whole. But what about that kid I used to be? What about all those memories? That's the one thing they can't give you in surgery: a new history." Sie bleibt auf der Suche nach sich selbst, nach ihrem wahren Ich, zu dem die vielen Erlebnisse zählen, die sie als Kind und Jugendlicher hatte und die in dem rätselhaften Coffin House verborgen bleiben.

 

Und sie fragt sich dann, wie es Menschen, die immer mit ihrer geschlechtlichen Identität im Reinen waren, gelingt, nur und allein in der Gegenwart zu leben, ihre Vergangenheit abzustreifen und gleichzeitig die Zukunft zu ignorieren. „How is it, I wondered, that some people manage to integrate their lives, and live in the moment, while others become stuck, become Exes, haunting their own lives like ghosts? How do we learn to Be Here Now(…)? How do we let go of the past, when its joys and injustices are such a large part of making us whoever it is we’ve become?"

 

Diese Suche nach dem Selbst und die für viele Menschen, aber nicht für die Autorin und auch nicht für uns transidentische Menschen seltsam erscheinenden Gefühle sind das zentrale Thema das Buches. Eine Suche, die auch für diejenigen von uns nicht zu Ende ist, die den vollen Rollenwechsel zu einer Frau vollzogen haben. Wir bleiben für immer auf der Suche nach uns selbst, in dem Bewusstsein, etwas Besonderes, etwas Außergewöhnliches zu sein.

 

Wer sich nicht für Gespenstergeschichten interessiert (was auch auf mich zutrifft), sollte sich nicht abschrecken lassen. Gespenster sind nur das Medium, mit dem die Geschichte erzählt wird und über die sich die Autorin die Dinge erklärt, die sie als Kind nicht verstehen konnte und vielleicht bis heute nicht versteht.

 

 

 

Donna Cross: Die Päpstin.
Aufbau Taschenbuchverlag, Berlin 2001.

Die Geschichte der Päpstin Johanna, die es nach Auffassung einiger Historiker wirklich gegeben hat, hat meiner Meinung nach sehr viel mit Transidentität zu tun. Johanna entwickelt ein für Mädchen in ihrer Zeit (9. Jahrhundert) üblicherweise nicht geduldetes Interesse an philosophischen und theologischen Themen. Um ihren Interessen nachzugehen, nimmt sie eine Männerrolle an und tritt in ein Kloster ein. Später geht sie nach Rom, wo sie schnell Karriere macht und am Ende zum Papst gewählt wird. Dass sie eine Frau ist, fällt erst auf, als sie ein Kind gebärt. Diese ungewöhnliche Karriere als Frau kostet sie das Leben. Die Parallelen zur Transidentität sehe ich darin, dass Johanna ihre Weiblichkeit verstecken muss und gegen ihre Neigung eine Männerrolle annimmt, um ihre intellektuellen Interessen zu verwirklichen. Gleiches nehmen viele Transsexuelle auf sich, die ihre Männerrolle beibehalten, um ihre beruflichen Ziele und ihre Familien nicht zu gefährden. Ich konnte mich mit Johanna in vieler Hinsicht identifizieren.
 
 
 
 
Anna Dünnebier: Der Quotenmann.
Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1993.

Ein Mann schlüpft in eine Frauenrolle, um bei einer Stellenausschreibung nicht Opfer der Frauenquote zu werden. Die ganze Geschichte wirkt ausgesprochen konstruiert und unglaubwürdig. Ich konnte ihr weder einen besonderen Unterhaltungs-, noch einen Informationswert abgewinnen.
 
 
 
 
Jeffrey Eugenides: Middlesex.
Rowohlt Verlag. Reinbek bei Hamburg 2003.

Es kommt selten vor, dass ein Roman über ein Transgender-Thema auf die Bestseller-Listen gelangt, noch dazu einer, der literarisch anspruchsvoll ist. "Middlesex" hat seinen Ausgangspunkt in der türkischen Stadt Izmir, aus der die Geschwister Lefty und Desdemona Anfang der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts fliehen müssen, weil sie wegen ihrer griechischen Abstammung von der türkischen Bevölkerungsmehrheit verfolgt werden. Sie wandern in die USA aus, heiraten und bekommen einen Sohn, Milton. Dessen Tochter Calliope ist intersexuell und wandelt sich während der Pubertät in einen Jungen. Als er erfährt, dass sein Vater aus einer inzestuösen Beziehung stammt, sieht er darin die Ursache für seine Geschlechtsverwirrung. In gewisser Weise betrachtet er sie als die gerechte Strafe für den Inzest. Das Buch ist großartig geschrieben, mit vielen Nebenhandlungen, die am Ende aber alle zusammenlaufen und als lange Odyssee verstanden werden können. Der Wandel Calliope’s vom Mädchen zum Jungen ist nur eine von vielen Einzelgeschichten in einer langen Irrfahrt. Intersexualität und Transidentität sind nicht die Kernthemen dieses Buches. Aber es ist spannend geschrieben und daher lesenswert.
 
 
 
 
Karen-Susan Fessel: Bis ich sie finde.
Querverlag, Berlin 2002.

Die lesbische Uma lernt in Australien die Schwedin Jane kennen und verliebt sich in sie. Als sie erfährt, dass Jane eine Transsexuelle ist, ändert das nichts an ihren Gefühlen. Jane hält aber Uma auf Distanz, weil sie glaubt, dass sie als Transsexuelle keine stabile Beziehung zu einer Bio-Frau haben kann. Uma kehrt enttäuscht zurück in ihre Heimatstadt Berlin, baut eine Beziehung zu einer anderen Frau auf, kommt aber nicht los von Jane. Nach mehreren kurzen, aber intensiven Begegnungen findet Uma schließlich Jane in ihrer Heimat in Nordschweden. Ein wirklicher süßer, gut geschriebener Liebesroman, wie gemacht für Transgender.
 
 
 
 
Laurie Graham: Die Frau an meiner Seite.
Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1999.

Ba findet zufällig die Frauenkleider, die ihr Mann Bob versteckt hat, und kommt so hinter die von ihm verheimlichte Seite seiner Person als Crossdresser. Die Familie wird in genau die Krise hineingestoßen, die uns Transgender nur zu vertraut vorkommt: Wie reagieren die Freunde, Nachbarn und Verwandten? Welche Auswirkungen hat dies auf die Partnerschaft von Ba und Bob? usw. Auch wenn sich das alles etwas unspektakulär anhört, so ist das Buch doch hervorragend recherchiert und wirkt sehr realistisch. Das Buch ist einer der besten Romane, die ich zu diesem Thema gelesen habe. Er ist vor allem für Freunde und Verwandte empfehlenswert, die die Gedankenwelt von Transgendern und ihre Konflikten mit sich und ihrer Umwelt besser verstehen wollen.
 
 
 
 
Lukas Hartmann: Die Deutsche im Dorf.
Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2007.
 
Dieser Roman ist spannender als mancher Krimi. Der Autor schildert, wie er nach 40 Jahren einer mehr als tragischen Begebenheit in seiner Kindheit nachgeht, die sein Gewissen plagt und ihn nicht zur Ruhe kommen lässt. Die eigentliche Handlung spielt in den 1960er Jahren in einem kleinen, spießigen Dorf in der Schweiz. Eine ältere, etwas rätselhafte Frau aus Deutschland zieht bei einer alleinstehenden Frau in der Nachbarschaft des Elternhauses des Autors ein, der damals noch Schüler war. Mit zwei Freunden beobachten sie die etwas männlich wirkende Frau und versteigen sich in die Fiktion, sie sei Hitler, der nicht wirklich tot sei und sich auf diese Weise verstecke. Um ihre These zu beweisen, stellen sie ihr nach und bringen sie in eine äußerst gefährliche Situation.
 
Als erwachsener Mensch begibt sich der Autor auf die Suche nach der wirklichen Identität der undurchsichtigen Frau und deckt ihr Geheimnis auf, das ihn Jahrzehnte lang belastet hat.
 
Das Thema Transidentität steht nicht im Mittelpunkt des Buches. Zweifel an der Geschlechtszugehörigkeit der alten Dame sind nur der Anlass für die Story des Romans. Deshalb kann man von dem Buch nicht wirklich einen Beitrag zu einem besseren Verständnis dieses Themas erwarten. Es vermeidet aber wie manche andere Romane und vor allem Krimis, die dieses Thema aufgreifen, eine Dämonisierung oder den Aufbau eines Zerrbildes. Deshalb kann ich der Lektüre durchaus zuraten.
 
 
 
 
Pamela Hayes: Sex and the Single Transsexual.
iUniverse, New York 2004.

 

Dieses und das nächstfolgende Buch sind die einzigen mir bekannten Romane mit einer transssexuellen Autorin und Transsexuellen als Hauptdarstellerinnen. "Sex and the Single Transsexual" ist ein Liebesroman. Julie ist eine Transsexuelle afro-amerikanischer Herkunft, die von ihrer Familie und ihren Freundinnen und Freunden auf ihrem Weg zur Frau voll unterstützt wird. Im Mittelpunkt des Romans steht die Suche nach einem Liebhaber, der sie nicht als exotisches Sex-Objekt sieht, sondern sie wie irgendeine andere Frau annimmt und liebt. Nach vielen Höhen und Tiefen gibt es natürlich ein Happy-End.
 
Das Buch schildert auf unterhaltsame die Sehnsüchte einer transsexuellen Frau, die sich nichts mehr wünscht als eine normale Frau zu sein. Vom Inhalt ist es keine schwere Kost, aber Grundkenntnisse in Englisch reichen nicht aus, sondern man muss schon den afro-amerikanischen Slang des Buches einigermaßen verstehen.
 
 
 
 
Pamela Hayes: The Other Women.
iUniverse, New York 2003.

Dies ist ein weiterer Liebesroman von der afro-amerikanischen transsexuellen Autorin Pamela Hayes. Er handelt von drei transsexuellen Frauen: von Lenore, der Hauptperson, die sich gerade entschlossen hat, in einer fremden Stadt full-time als Frau zu leben und von ihrer Familie abgelehnt wird, von Jennifer, die keine Operation anstrebt und mit ihrem Mann zusammenlebt, ohne dass dessen Familie etwas von ihrem früheren Leben weiß, und von Annabelle, die ihre Operation hinter sich hat, aber ihre ganze Familie verloren hat und an sich selbst zweifelt. Der Roman schildert, wie die drei Frauen ihren Alltag bewältigen und sich gegenseitig auf ihrem Weg unterstützen. Nach einem plötzlichen Unfalltod von Jennifers Mann kommt seine Familie hinter ihr Geheimnis und verstößt sie auf brutale Weise. Die Freundschaft mit Lenore und Annabelle hilft ihr, über diesen Schicksalsschlag hinwegzukommen.
 
Auch dieser Roman schildert auf unterhaltsame Weise den Alltag transsexueller Frauen. Wenn man sich durch die afro-amerikanische Sprache durchkämpfen kann, ist das Buch eine durchaus amüsante Lektüre.
 
 
 
 
Evelyn Holst: Ein Mann aus Samt und Seide.
Droemersche Verlagsanstalt, München 1997.

Dieses in Transgender-Kreisen sehr bekannte Buch habe ich bereits vor längerer Zeit gelesen, so dass ich den Inhalt nur noch in groben Zügen in Erinnerung habe. Es dreht sich um den Schauspieler Joseph Maria Baumgarten, der nachts heimlich in Frauenkleider schlüpft und damit für zahlreiche Verwicklungen sorgt. Für meinen Geschmack enthält das Buch zu viel Klamauk. Es ist leichte Kost für das schnelle Lesen. Aber auch in der Unterhaltungsliteratur gibt es besser recherchierte Bücher.
 
 
 
 
Yann Martel: Selbst.
Verlag Volk und Welt, Berlin 1996.

Das Buch von Yann Martel weist Anklänge an Virginia Woolfe’s Orlando auf. Der Sohn eines Diplomaten-Paares, das bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kommt, mutiert zur Frau. Schön geschrieben, anspruchsvoll, mit viel Historischem und Geografischem. Einfach schön!
 
 
 
 
Patrick McCabe: Breakfast on Pluto.
Goldmann Verlag. München 2006.

 

Dieser Roman ist weit mehr als nur das Buch zum Film. Er erschien 1999 in englischer Sprache  und wurde - sicherlich angeregt und beschleunigt durch die Verfilmung - jetzt auch als preisgünstiges Taschenbuch in Deutsch veröffentlicht.

Für diejenigen, die den Film nicht kennen: Patrick "Pussy" Braden wird in den 50er Jahren im prüden Irland geboren und wächst bei einer Pflegemutter auf. Sein Vater ist ein katholischer Priester, der seine minderjährige Haushaltshilfe schwängerte und ihn einer Bekannten zur Pflege übergab. Patrick liebt es, sich als Mädchen zu verkleiden. Nicht nur darum streitet er sich mit seiner Pflegemutter und reißt von zu Hause aus, gerät in die Gesellschaft von IRA-Aktivisten und verdient sich zunächst in Irland und später dann in London den Lebensunterhalt auf dem Straßenstrich. Der Film erzählt die Handlung des Buches nicht detailgetreu nach, sondern weicht an vielen Stellen davon ab. Es lohnt sich daher, das Buch zu lesen, auch wenn man den Film schon gesehen hat. Die Lektüre ist allerdings keine leichte Kost, sondern eher etwas für die anspruchsvolle Leserin
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Franzpeter Messmer: Der Venusmann.
Fretz&Wassmuth Verlag, Bern/München/Wien 1997.
 
Dieser Roman spielt im 18. Jahrhundert und handelt von dem Kastraten Carlo Farinelli, den sein verarmter Vater als Junge kastrieren lässt, nicht nur um seine schöne Sopranstimme zu erhalten, sondern auch aus materiellen Motiven. Auf Farinellis Stimme werden schnell die Reichen und Mächtigen der Welt aufmerksam. Er wird bewundert und nach und nach von allen wichtigen Höfen und Königshäusern Europas eingeladen. Farinelli führt ein Leben zwischen den Geschlechtern und wird von Frauen und Männern begehrt. Das Buch ist relativ leichte Kost mit wenig Tiefgang. Wer sich intensiv mit dem Thema Transidentität auseinandergesetzt hat, fragt sich natürlich, welche Auswirkungen der medizinische Eingriff auf Farinellis Geschlechtsidentität hatte. Diese war ja in seiner Kindheit in keiner Weise gestört, der Eingriff verhinderte aber, dass er sich als Mann entwickeln konnte. Nach heutigen Erkenntnissen müsste dies traumatische Folgen gehabt haben. Aber darüber lernt man leider sehr wenig in dem Roman. Insgesamt fand ich ihn eher enttäuschen.
 
 
 
 
David Nobbs: Sex and Other Changes.
Arrow Books, London 2005.
 

Dies ist ein mit viel britischem Humor geschriebener Roman des britischen Autors David Nobbs, der von einem doppelten Geschlechtswechsel handelt. Nick und Allison sind eine ganz normales Mittelschichtehepaar, bis Nick seiner Partnerin eröffnet, dass er sich als Frau fühlt und sein künftiges Leben als Frau führen möchte. Allison ist aufgebracht, aber aus einem Grund, den sie ihm nicht im ersten Moment verrät: Sie fühlt sich nämlich als Mann.

 

Zunächst begibt sich Nick auf den Weg, um Nicola zu werden. Erst später geht Allison den umgekehrten Weg und wird Alan. Die beiden leben zwar am Anfang noch im gemeinsamen Haus, aber ihre Entscheidung bedeutet für sie, dass sie ihre Ehe nicht mehr fortsetzen wollen, sondern sich auch auf die Suche nach neuen Partnern begeben. Das Buch beschreibt auf wundervolle Weise, wie Nicola in ihrem Beruf und in neuen Beziehungen als Frau wahrgenommen wird und wie sie damit innerlich klar kommt, wie viel von Nick weiterhin durchscheint und mit welchen Zweifeln dieser Weg belegt ist. Die umgekehrte Erfahrung macht ein wenig zeitversetzt Allison. Mehr oder weniger schrullige Familienangehörige, Verwandte und Freunde bereichern das skurrile Setting.

 

Nicola und Allison gehen neue Partnerschaften ein, aber man fragt sich natürlich, warum die beiden, deren Ehe nicht an geschwundener Liebe gescheitert ist, nicht zusammen bleiben, nur mit umgekehrtem Vorzeichen. Ich glaube, dass es darauf neben einem dramaturgischen auch einen ernsthaften Grund gibt: Nicola und Allison waren in ihrer alten Partnerschaft so mit ihrer Männer- bzw. Frauenrolle verbunden, dass sie auflösen mussten, um zu ihrer neuen Geschlechtsrolle zu finden. Wie das Buch ausgeht, verrate ich nicht, um die Spannung zu wahren.

 

Ich fand den Roman von David Nobbs sehr unterhaltsam und zugleich lehrreich.

 
 
 
Claude Pasteur: Johannas Töchter.
Aufbau Taschenbuchverlag, Berlin 2002.

Dieser historische Roman spielt auf die Päpstin Johanna an. Der französische Gelehrte de Saumaize erforscht das Leben der Päpstin. Er wohnt bei seinem Freund Sarrau, der seine Nichten Bélise und Hyacinthe-Marie nach dem Tod seines Bruders aufgenommen hat. Deren großes Vorbild ist ebenfalls die Päpstin Johanna. Als ihr Onkel sie verheiraten will, flüchten sie in Männerkleidung. Während Bélise stirbt, lebt Hyacinthe-Marie als Mann in einem Kloster weiter. Sie ist nämlich ein biologischer Mann, der von seiner Mutter gemeinsam mit seiner Zwillingsschwester als Mädchen aufgezogen wurde, weil auf der Familie der Fluch lastete, dass alle männlichen Nachkommen vor ihrem achtzehnten Lebensjahr sterben müssten. Hyacinthe-Marie hat damit in doppelter Weise seine Geschlechtsidentität geändert.
 
 
 
 
Julia Anne Peters: Luna.
Time Warner Book Group, New York 2004.

Luna ist eigentlich ein Jugendbuch. Aber es ist so spannend und anspruchsvoll geschrieben, dass man es auch jedem Erwachsenen empfehlen kann. Es ist aus der Perspektive des Mädchens Regan geschrieben, das als einziger Mensch von ihrem Bruder Liam in dessen Geheimnis eingeweiht worden ist. Liam fühlt, dass er ein Mädchen ist, und verbringt die Nächte damit, sich in Luna zu verwandeln. Regan liebt ihren Bruder sehr und schützt und unterstützt ihn, wo sie nur kann. Aber das Wissen um das Geheimnis ihres Bruders ist auch eine große Last für sie, denn um Luna nicht zu verraten, gerät auch sie selbst immer mehr in schwierige Situationen. Sie opfert sich fast für Luna auf und gerät in einen Zwiespalt der Gefühle.
 
Das Buch ist wirklich mehr als nur ein Jugendroman. Er ist voller Tiefgang, romantisch, spannend zu lesen.
 
 
 
Mike Reynolds: The New Girl.
Publishamerica, Baltimore 2003.

Ich habe lange nachgedacht, ob ich dieses Buch unter den Biografien, den Sachbüchern oder der Belletristik einordenen soll. Irgendwie hat es Elemente von allem. Der Publizist Mike Reynolds entschließt sich, aus reiner Neugier und mit dem alleinigen Ziel, ein interessantes Buch zu schreiben, Monate lang als Frau zu leben. Er ist (scheinbar) weder transsexuell, noch ein Cross-Dresser. Das Buch besteht im Wesentlichen aus den Tagebucheinträgen dieser zwei Monate. Der Autor will Erfahrungen in der Rolle einer Frau in der Arbeitswelt und im sozialen Leben sammeln. Dazu schreibt er Bewerbungen, die jedoch keinen Erfolg haben. Es gelingt ihm aber, viele soziale Kontakte aufzubauen und dabei als Frau akzeptiert zu werden. Mehr und mehr verinnerlicht er seine Rolle und entwickelt eine weibliche Identität. Obwohl ihm sein Experiment immer mehr gefällt, wechselt er nach zwei Monaten in seine Männerrolle zurück, allerdings mit etwas Wehmut.
 
Auch wenn die Ausgangsbedingungen bei dem Experiment etwas unrealistisch wirken (z.B. hat der Autor kein Problem, Papiere mit einem weiblichen Namen zu erhalten, mit denen er Bewerbungsunterlagen erstellen kann; niemand erkennt, dass er keine Frau ist), ist das Buch lehrreich und unterhaltsam. Das Lesen hat Spaß gemacht. Eines habe ich mich am Ende aber doch gefragt: Hat der Autor wirklich keine transidentische Neigung? Ich kann mir schwer vorstellen, dass man aus reiner Neugier und publizistischem Interesse auf derart natürliche Weise in eine Frauenrolle schlüpft.
 
 
 
Robert Rodi: Drag Queen. Gemischtes Doppel.
Bruno Gmünder Verlag, Berlin 1996.

Ein schwuler Anwalt erfährt von einem ihm bisher unbekannten Zwillingsbruder und stellt zu seiner Verwirrung fest, dass er in Travestie-Shows als Drag Queen auftritt. Ich muss gestehen, dass mir dieses Buch nur wenig gefallen hat. Wahrscheinlich ist mir die Drag-Szene zu fremd.
 
 
 
 
Waltraud Schiffels: Im Rock.
Palette-Verlag, Bamberg 1990.

Ein Transvestit reflektiert bei einem Besuch in seinem Club sein bisheriges Transgender-Leben. Der Abend findet ein tragisches Ende. Ein durchaus lesens- und nachdenkenswertes Buch.
 
 
 
Jutta Schütz: Wunder brauchen Zeit. Eine Mischung aus Gefühl, Humor und Erotik. tredition 2008.
 

Lissy hat sich gerade von ihrem Mann Roger getrennt und in Uwe verliebt, als sie erfährt, dass dieser eine Frau werden möchte. Obwohl sich daher keine wirkliche Liebesbeziehung entwickelt, begleitet Lissy Uwe zu Selbsthilfegruppen und bekommt Kontakt zu anderen Transsexuellen. Gleichzeitig hört sie, dass Uwe auch mit anderen Frauen Beziehungen unterhält. Aus Frustration bandelt Lissy daraufhin mit ihrem Japanischlehrer Walter an. Über Uwes Kontakte zu anderen TS lernt Lissy Nicole kennen, die ihre OP hinter sich hat, aber diese im Nachhinein als Fehler bezeichnet. In Bella, einer andere TS, sieht Lissy nach ihrer OP nur einen „Mann im Nachthemd“ und bezeichnet sie als „abschreckendes Beispiel“. Für Uwe und Sissy kommt es zu einem Happy End, als die beiden sich doch noch finden und Uwe sich entschließt, Mann zu bleiben.

 

Das Buch hat eigentlich alles hat, was es für gebürtige und nicht-gebürtige Frauen zu einem gefühlvollen Liebesroman machen könnte. Trotzdem hat es mich sehr enttäuscht. Uwes Transsexualität wird völlig unrealistisch und unglaubwürdig dargestellt. Einerseits macht er sehr unbeholfene, fast lächerliche Versuche, sich als Frau zu kleiden. Andererseits strebt er entschlossen eine geschlechtsangleichende OP an. Schon früh wird erkennbar, dass das irgendwie nicht passt. Die inneren Konflikte, die Zerrissenheit, die für TS typisch sind, werden in keiner Weise erkennbar. Uwe wird nicht als Frau, die in einem männlichen Körper steckt, sondern als Mann, der sich in ein für seine gesamte Umwelt völlig unverständliches Abenteuer stürzen möchte, beschrieben. Auch die üblichen Behandlungen, Therapien und Verfahren, denen sich TS unterziehen müssen, wie psychologische Begutachtung, Hormoneinnahme, Vornamens- und Personenstandsänderung, werden nicht angesprochen, was auf mangelhafte Sachkenntnis der Autorin schließen lässt.

 

Dazu passt das Ende: Wer sich nur ein wenig mit Transidentität befasst hat, weiß, dass diese bei einem betroffenen Menschen nie verschwindet. Daher kann es ein Happy End wie in dem Buch nie geben. Auch wenn es im Leben der meisten Transidenten Phasen geben kann, in denen sie von ihrem Vorhaben ablassen, so weiß doch jeder, der sich damit auskennt, dass diese immer nur vorübergehender Art sind.

 

Mein Fazit: Der Roman ist für transidentische Menschen nicht zu empfehlen, weil deren Problematik nicht verstanden wird. Nicht-transidentischen Menschen ist er noch weniger zu empfehlen, da er ein oberflächliches und verzerrtes Bild von uns zeichnet.
 
 
 
Wesley Stace: Misfortune.
Vintage, London 2006.
 
 
 
„Misfortune“ ist ein wunderschönes Buch zum Eintauchen in eine andere Welt mit einer romantischen, wenn auch in mancherlei Hinsicht unwirklichen Geschichte. Anfang des 19. Jahrhunderts liest der weltabgewandte Lord Loveall, kinderloser Erbe eines der größten Vermögens in England, ein Findelkind auf. Zur Erinnerung an seine geliebte verstorbene Schwester gibt er dem Kind ihren Namen – Rose. Dabei kümmert es ihn nicht, dass das Kind ein Junge ist. Damit alles nach außen hin seine Ordnung hat und das Kind einmal sein Erbe antreten kann, heiratet Lord Loveall die Bibliothekarin seines Schlosses, und beide erziehen Rose als ihre gemeinsame Tochter. Rose wächst glücklich als Mädchen mit den gleichaltrigen Kindern des Gutsverwalters auf. 

Als Rose in die Pubertät kommt, lässt sich ihr Geheimnis jedoch nicht mehr länger verbergen. Nicht nur sie selbst, sondern auch ihre auf das Erbe von Lord Loveall gierige Verwandten werden darauf aufmerksam. Nach dem Tod von Lord Loveall erfahren sie auch noch, dass Rose ein Findelkind ist, und bemächtigen sich seines Erbes. Rose hilft es nicht, dass sie sich schließlich widerwillig als Mann präsentiert. Sie muss fliehen und macht sich auf die Suche nach der eigenen Identität. Schließlich kehrt sie nach einer langen Odyssee zurück und lebt als Rose im Frieden mit sich und der Welt.
 
Mir hat das Buch gefallen, weil man tief in die Welt von Rose und ihre Gefühle eintauchen kann. Es ist einfach ein wunderschönes Märchen aus einer vergangenen Welt. Man darf das Buch aber nicht als realistische Darstellung der Situation einer Frau bzw. eines Mannes, der als Frau aufwächst, im England des frühen 19. Jahrhunderts missverstehen. Der Roman ist keine rationale Auseinandersetzung mit dieser Welt, in der Frauen als minderwertig galten und in der es keinem Mensch, dem alle Privilegien eines Mannes, noch dazu eines wohlhabenden, offen standen, gestattet würde, freiwillig als Frau leben zu wollen. Obwohl das Buch schon in mehrere Sprachen übersetzt worden ist, existiert leider noch keine deutsche Fassung. Vielleicht ändert sich das ja bald.
 
 
 
 
Gypsey Teague: The Life and Deaths of Carter Falls.
PublishAmerica, Baltimore 2002.
 
Gypsey Teague, eine transsexuelle Autorin, hat mit “The Life and Deaths of Carter Falls” eine Krimi- und Science-Fiction-Serie begonnen, in deren Mittelpunkt die Agentin Claire Daniels steht. Eigentlich war ihr Name Danny St. Claire und sie ein Mann. Nachdem ihre Cousine Claire Daniels umgebracht wurde und man herausfand, dass der Anschlag eigentlich Danny galt und die Mörder glaubten, Danny getötet zu haben, entschloss sie sich auf Anraten ihres Geheimdienstes, ihr Geschlecht umzuwandeln und unter der Identität und dem Namen ihrer Cousine weiterzuleben. Mit Unterstützung der Psychologin Rachel Jackson und von vier Bodyguards macht sie sich auf die Suche nach den Hintergründen des Anschlags und entdeckt tiefe Abgründe in ihrer eigenen Familie.
 
Ich mochte dieses Buch aus gleich mehreren Gründen nicht. Erstens gefallen mir derartige Geschichten a la James Bond nicht sehr. In dem Buch kommt mir viel zu viel Gewalt vor. Und zweitens ist der Geschlechtswechsel von Danny zu Claire auch sehr unwirklich und unlogisch. Nur um einer Gefahr zu entgehen, wenn auch einer tödlichen, kann ein Mensch nicht einfach seine Geschlechtsidentität für immer wechseln. Davon abgesehen ist an Claire Daniels auch wenig Weibliches zu erkennen.
 
 
 
Katharina Voss; Frauensachen. Leben mit einem Crossdresser. Verlag Books on Demand, Norderstedt 2009.
 

Katharina Voss hat ihn ihrem Roman die Erlebnisse und Erfahrungen aufgearbeitet, die sie als Partnerin eines Crossdressers erlebt hat. Rena und Jan führen eine sehr harmonische und glückliche Partnerschaft, bis Jan seiner Freundin ganz zaghaft und vorsichtig eröffnet, dass hin und wieder gerne Frauenkleider trägt. Dies verwirrt und verunsichert Rena. Sie versteht nicht, was in Jan vor sich geht, aber ihre Liebe zu Jan bewegt sie dazu, ihm seine Freiräume zu belassen, in denen er Frau sein darf. Dazu treffen sie Absprachen, die Jan aber immer extensiver auslegt und in einigen Fällen auch bricht. Rena möchte nicht, dass Jan seine Vorlieben außerhalb der Wohnung auslebt, aber Jan zieht es mehr und mehr in die Welt hinaus – als Frau natürlich.

 

Jan kauft sich Kleider, Make-up, eine Perücke und schließlich Siliokon-Brüste, such sich einen Frauennamen (Janina), baut Kontakte mit anderen Cross-Dressern auf und trifft sich mit ihnen auf Stammtischen. Rena will Janina einerseits helfen, zum Beispiel beim Einkaufen, andererseits fühlt sie sich von dieser dritten Person in ihrer Partnerschaft bedroht. Zum offenen Streit kommt es, als Janina gegen die Absprache bei einem Urlaub einen Ausflug als Frau unternimmt. Rena hängt aber so sehr an Jan, dass die beiden wieder zusammenfinden. Auf einem Wochenendausflug, den Rena mit Janina und weiteren Cross-Dressern nach Köln unternimmt und wo sie sich mit anderen Cross-Dressern und deren Partnerinnen u.a. zu einer Stadtrundfahrt und einer Party trifft, spürt sie dann aber, dass diese nicht nur ganz gewöhnliche, sondern besonders interessante Menschen sind. Rena überwindet ihre Ängste und entschließt sich, fest zu ihrem Freund zu halten, komme was da wolle.

 

Das Buch ist sehr unterhaltsam, humorvoll und leicht lesbar geschrieben. Es richtet sich primär an Partnerinnen von Cross-Dressern und an andere Menschen, die mit ihnen in Beziehung stehen. Dem Buch gelingt es, Vorurteile anzusprechen und abzubauen und Sympathie zu erzeugen. Die Gedankenwelt von Rena spiegelt aber zugleich alle Ängste, Fragen und Missverständnisse wider, die Partnerinnen bei diesem Thema haben können. Für transidentische Menschen ist es daher sehr ernüchternd und realistisch. Man darf an das Buch nicht mit dem Anspruch politischer Korrektheit, etwa zur Bezeichnung und Ansprache von Transidenten, herangehen, man sollte auch keine tief schürfenden Analysen der inneren Befindlichkeit und sozialen Realität transidentischer Menschen erwarten. Es reflektiert ganz einfach die subjektiven Gefühle, mit denen viele Partnerinnen den Neigungen ihrer transidentischen Partner begegnen. Manche TS oder TV wird sich bei der Lektüre an die Anfangszeiten ihrer Trans-Karriere erinnert fühlen. Daher spricht es sicher auch mehr diejenigen an, deren Begegnung mit dem Thema Transidentität noch ganz frisch ist.

 

Wenn man sich daran nicht stört, dann kann das Buch lesenswert sein. Vor allem für Partnerinnen, die sich dafür interessieren, wie andere Frauen mit diesem Thema umgehen, ist es zu empfehlen. Man sollte aber auch bedenken, dass weder die Sprache noch die Handlung höheren literarischen Ansprüchen genügt.

 
 
 
Virginia Woolfe: Orlando.
Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main,2002 (erstmals erschienen 1928)
 
Orlando ist ein literarischer Klassiker. Die Hauptperson durchlebt mehrere Jahrhunderte, zunächst als junger Mann in London, mutiert dann in der Türkei zur Frau und lebt anschließend in England weiter. Orlando ist keine Transsexuelle wie wir sie kennen, sondern das Buch ist Fiktion im klassischen Sinne. Dieses Buch muss man einfach gelesen haben!

 


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